Mit dem E-Auto durch Italien: Meine Erfahrungen, Tipps und was du wissen solltest

Mit dem E-Auto durch Italien: Meine Erfahrungen, Tipps und was du wissen solltest

Ich liebe Roadtrips. Und seitdem ich auf ein Elektroauto umgestiegen bin, wollte ich wissen: Wie klappt das eigentlich mit dem E-Auto in Italien? Wird’s eine entspannte Reise – oder eher ein Abenteuer mit Ladekabel und Nervenkitzel?

Vorweg: Italien überrascht. Im positiven wie im negativen Sinne. In diesem Artikel erzähle ich dir, wie die Situation für Elektroautos in Italien aussieht, ob es genug Ladestationen gibt, wo du dich informieren kannst – und wie das Ganze im Vergleich zu Deutschland abschneidet.

Elektroauto in Italien: Der aktuelle Stand

Italien hinkt im EU-Vergleich beim Thema Elektromobilität ein wenig hinterher – zumindest, wenn man auf die Zulassungszahlen schaut. Während Länder wie Norwegen, die Niederlande oder auch Deutschland ordentlich vorgelegt haben, läuft es in Italien (noch) etwas gemächlicher. Aber: Die Tendenz ist steigend.

Im Jahr 2024 lag der Anteil an vollelektrischen Fahrzeugen (BEV) bei rund 4 % der Neuzulassungen. Zum Vergleich: In Deutschland waren es etwa 18 %. Trotzdem merkt man: In den Städten und entlang der Hauptverkehrsrouten tut sich was. Mehr Ladepunkte, mehr Förderungen, mehr Bewusstsein.

Gibt es genug Ladestationen in Italien?

Das war meine größte Sorge vor dem Trip. Aber gute Nachrichten: Es gibt deutlich mehr Ladestationen, als ich erwartet hatte.

Gerade in Norditalien – also Regionen wie Südtirol, die Lombardei oder die Toskana – ist die Abdeckung mittlerweile richtig gut. In Städten wie Mailand, Bologna oder Florenz habe ich fast an jeder Ecke eine öffentliche Ladesäule gefunden. Auch entlang der Autobahnen ist das Netz ganz ordentlich ausgebaut – besonders entlang der Autostrada del Sole (A1).

Weniger komfortabel ist es in Süditalien oder auf den Inseln wie Sardinien oder Sizilien. Hier kann es schon mal vorkommen, dass man längere Strecken ohne Lademöglichkeit hat – oder dass die einzige Ladesäule im Ort gerade außer Betrieb ist. Planung ist hier alles.

Meine Lieblings-Apps für die Ladestationssuche

Bevor ich losgefahren bin, habe ich mir ein paar praktische Apps installiert, die mir enorm geholfen haben:

Enel X Way: Das ist der größte italienische Anbieter von Ladesäulen. Die App zeigt dir verfügbare Stationen in Echtzeit und du kannst direkt laden und bezahlen.
NextCharge: Extrem hilfreich! Zeigt fast alle Anbieter, inkl. Nutzerbewertungen. So konnte ich sehen, ob eine Station auch wirklich funktioniert.
PlugShare: Auch in Italien stark vertreten. Besonders nützlich in ländlicheren Gegenden.
ABRP (A Better Route Planner): Mein Go-To für die Routenplanung. Du kannst dein Fahrzeugmodell einstellen und bekommst eine exakte Ladeplanung mit empfohlenen Stopps.

Laden in Italien: Was gilt es zu beachten?

Ein paar Dinge laufen in Italien ein bisschen anders als in Deutschland. Hier meine persönlichen Tipps:

RFID-Karten mitnehmen: Nicht jede Ladesäule akzeptiert Roaming-Apps. Ich habe mir vorab die Enel-X-Karte bestellt – das hat in 90 % der Fälle funktioniert.
Typ-2 und CCS sind Standard: Wie in Deutschland auch. CHAdeMO ist eher selten.
Öffnungszeiten beachten: Manche Ladestationen – gerade in kleineren Orten – sind nur zu bestimmten Zeiten zugänglich oder in Parkhäusern versteckt.
Bezahlmethoden: Kreditkarte funktioniert meist nur über die App. Ad-hoc Laden mit Karte direkt an der Säule ist noch nicht flächendeckend verfügbar.
Ladegeschwindigkeit checken: Viele italienische Ladesäulen sind (noch) eher auf AC mit 11 oder 22 kW ausgerichtet. Schnelllader (DC) gibt’s, aber die sind noch nicht überall selbstverständlich.

Italien vs. Deutschland: Der direkte Vergleich

Wenn ich Italien mit Deutschland vergleiche, dann sieht das so aus:

KategorieDeutschlandItalien
LadeinfrastrukturSehr gut ausgebautRegional sehr unterschiedlich
SchnellladerViele, v.a. Ionity & CoWeniger, v.a. an Autobahnen
Apps & SystemeVielfältig, teilweise verwirrendEinheitlicher, v.a. Enel X dominiert
LadevorgangEinfach, oft mit EC/Kreditkarte möglichHäufig App-basiert oder mit RFID
NutzerfreundlichkeitHochVerbesserungswürdig in ländlichen Gebieten

Insgesamt ist Deutschland beim Thema E-Mobilität (noch) klar voraus – aber Italien holt auf. Wer sich vorbereitet und ein bisschen flexibel ist, kommt gut durch.

Meine Tipps für deine E-Auto-Reise durch Italien

Gut planen, aber locker bleiben: Nutze Apps wie ABRP, plane genug Zeit für Ladestopps ein – aber mach dir keinen Stress. Italien ist ideal zum Entschleunigen.
Städte bevorzugen: In Städten findest du deutlich mehr Lademöglichkeiten als auf dem Land.
Übernachtung mit Lademöglichkeit buchen: Viele Hotels bieten inzwischen Wallboxen an. Einfach vorher anfragen.
Kombiniere Ladestopp mit Sightseeing oder Essen: Das ist meine Lieblingsstrategie. Pizza essen, während das Auto lädt – was will man mehr?
Notfallplan haben: Ich hatte eine mobile Wallbox im Kofferraum dabei – nur für den Fall der Fälle. Benötigt habe ich sie nie, aber es gibt ein gutes Gefühl.

Fazit: Elektroauto in Italien? Ja, geht – mit Vorbereitung!

Mein Fazit nach zwei Wochen Italien mit dem E-Auto: Es funktioniert. Und es macht sogar richtig Spaß. Klar, man muss mehr planen als in Deutschland, und es gibt Regionen, die Nachholbedarf haben. Aber insgesamt ist Italien auf einem guten Weg.

Wenn du also überlegst, ob du mit deinem Elektroauto nach Italien fahren sollst: Tu’s! Aber tu es gut vorbereitet – dann wird es ein wunderbares Erlebnis.





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